Schwerin – Für Buben und Damen eine Reise wert

Die Kongresshalle, sonst Heimstatt großer Sport- und Kulturevents, war für vier Tage den Skatspielern vorbehalten

Der Herrentag ist für Skatspieler UND Skatspielerinnen ein ganz besonderer Feiertag. Denn er steht für den Beginn der Deutschen Meisterschaften der ISPA. Dieses Jahr lockte der Ruf des internationalen Skat-Verbandes rund tausend begeisterte Anhänger des beliebtesten Kartenspiels hierzulande nach Schwerin, um an den folgenden vier Tagen hemmungslos ihrem Hobby zu frönen und sich vielleicht sogar den Traum von einem Titel zu erfüllen.

Die Anreise war für viele jedoch ziemlich mühsam. Zahlreiche Staus sorgten für Stress und manch zerrüttetes Nervenkostüm, bis endlich das Quartier in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns bezogen werden konnte. Dort angekommen, ließ auch das Wetter einige Wünsche offen. Insbesondere der böige Wind und die Kälte weckten Zweifel, ob die Veranstaltung unter einem guten Stern stand. Diese sollten jedoch bald zerstreut werden.

Die Kongresshalle, die genügend Platz für eine großzügige Raumaufteilung bot, so dass selbst kräftige Spieler Arm- und Beinfreiheit genossen, war der erste auffällige Pluspunkt. Und schon mit Beginn des Turniers wurde deutlich, mit wie viel Sorgsamkeit und Liebe fürs Detail der Gruppenleiter Gruppe Nord, Thomas Munzert und sein Team, die Veranstaltung vorbereitet und geplant hatten.

Die Perle der Landeshauptstadt: Das Schloss Schwerin

Dafür unseren herzlichen Dank und ein großes Kompliment, welches wir auch gleich auf das ausgesprochen charmante, stets hilfsbereite, humorvolle und geduldige Service-Team ausweiten möchten. Wir fühlten uns in der kleinsten Landeshauptstadt Deutschlands herzlich empfangen und gut aufgehoben. Das hat schließlich auch den Wettergott überzeugt, so dass er uns am Wochenende die Sonne nicht mehr länger vorenthalten mochte.

Ob allerdings viele Skatspieler die Zeit fanden, die außergewöhnlichen Attraktionen in der Schweriner Innenstadt zu bewundern – stellvertretend sei hier nur das malerische Schloss Schwerin angeführt, das, wunderschön auf einer Insel im Schweriner See gelegen, mittlerweile Heimstatt des mecklenburgischen Landtags ist – sei dahingestellt. Wenigstens dürfte es mehr als ein Gerücht sein, dass die Schweriner Gastronomie ein spürbares Umsatzplus verzeichnete. Man muss bei der knapp bemessenen Freizeit halt Prioritäten setzen. Dennoch wird mancher bedauert haben, an den geselligen Abenden so wenig von der Stadt mitbekommen zu haben.

Die Mannschaftswettbewerbe

Die Skatfreunde von Fair Play Oberhausen II gewannen den Liga-Cup

Die ersten zwei Tage der Meisterschaften waren wie immer den Mannschaften vorbehalten. In vier Wettbewerben, dem Liga-Cup, der Deutschen Pokalmeisterschaft sowie der Deutschen 1. und 2. Liga-Meisterschaft wurden Gewinner und Platzierte gesucht. Und wie immer lagen Freud und Leid eng beieinander. Das Schöne ist jedoch: bei Mannschaftswettbewerben ist geteiltes Leid nur halbes Leid, während gemeinsame Freude doppelt wiegt. Gar nicht so wenige Skatfreunde sehen deshalb die Mannschaftsmeisterschaft als Höhepunkt des Skat-Jahres an.

Im Liga-Cup konnten nach fünf der sechs Serien noch vier Mannschaften Meister werden. Mit vier Minuspunkten führte das Team von Tus Witten 09 Heven die Tabelle vor drei punktgleichen Mannschaften an: Fair Play Oberhausen II, Oberschlesien und Kiepenkerl Münster III. Eines war klar, sie würden im direkten Vergleich den Gewinner küren. Doch auch wenn es nach einem engen Einlauf aussah, war es in der entscheidenden Runde alles andere als knapp. Mit 4932 Pkt. konnten die Oberhausener die anderen Mannschaften um mehr als 1400 Pkt. distanzieren, da kann man bei 4er Mannschaften wohl von einem Riesenlauf sprechen.

Herz Dame Aachen sicherte sich den Sieg im Pokalwettbewerb

Damit waren sie natürlich auch die verdienten Gewinner des Liga-Cups. Den zweiten Platz behaupteten die Wittener, während die polnische Mannschaft von Oberschlesien auf den vierten Platz zurückfiel. Die Münsteraner hingegen mussten eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Hatten sie nach vier Serien mit 24:0 Pkt. noch souverän geführt, wurden sie nun mit zwei 0:6 in Folge bis auf den zwölften Platz durchgereicht. Den letzten Platz auf der Treppe sicherte sich durch ein 6:0 in der zweiten Gruppe der 1. SSC Geislingen e.V. 2.

Beim Pokalwettbewerb nahmen 43 Teams den Kampf um den Deutschen Pokalsieg auf. In diesem Wettbewerb ergab sich nach 5 Serien die gleiche Konstellation wie im Liga-Cup. Die Berliner Truppe der Kreuzberger Buben führten mit 4 Minuspunkten vor drei Mannschaften mit minus 6 Wertungspunkten. Es waren dies die als heiße Kandidaten auf den Sieg gestarteten Spieler von Herz Dame Aachen, die Spielgemeinschaft G. u. H und Stadthalle Winsener 8 II. Und auch hier sollte der Führende seine Position an den bis dato Zweitplatzierten verlieren.

Um ganze 57 Punkte, also nicht mal einen Karo Einfach, lag Aachen in der Schlussrunde vor Berlin, aber das reichte, um sich den Titel zu sichern. Die Aachener hatten schon vorher mehr Spielpunkte gehabt, die bei Gleichheit der Wertungspunkte den Ausschlag geben. Auf den dritten Platz konnte sich Kreuz Bube Kiel durch ein souveränes 6:0 mit (bei sechs Spielern) sehr guten 7079 Pkt. in der zweiten Gruppe vorarbeiten.

In der 2. Bundesliga machten die Skatfreunde Harburg das Rennen

Bei der Entscheidung um die Deutsche 2.-Liga Meisterschaft konnte dann endlich auch eines der von Euroskat gesponserten Teams auf einem Platz auf der Treppe landen. Doch der Reihe nach. In der 2. Liga hatten vor der Schlussrunde sogar noch 5 Mannschaften die Chance, Meister zu werden. Die punktgleich führenden Skatfreunde Harburg und Skatteam.de West sowie die in Lauerstellung befindlichen Mannschaften von ISPA Dormagen, Einbecker Urbock und Kreuz As Bad Honnef.

Und diesmal machte die führende Mannschaft das Rennen. Der Einlauf in der ersten Gruppe spiegelte exakt die bisherige Reihenfolge der Teams wider und mit dem 6:0 war den Skatfreunden Harburg der Titel eben so wenig zu nehmen wie dem Skatteam.de West der zweite Platz mit 4:2 Punkten. Der Schlussspurt des Euroskat-Teams Ostfriesland mit 6:0 und unfassbaren 8332 Pkt. half ihnen nur noch auf den dritten Platz. Am Ende hatten sie zwar die meisten Spielpunkte, aber den Rückstand in den Wertungspunkten gegenüber den führenden Mannschaften konnten sie nicht mehr wettmachen.

Allen Gewinnern und gut platzierten Mannschaften gilt unser herzlichster Glückwunsch. Ihr harter Kampf, ihre Disziplin und ihre Nervenstärke sind am Ende mit dem notwendigen Quäntchen Glück belohnt worden. Doch während sie sich zu Recht freuen dürfen, möchten wir auch den Blick vor den vielen Enttäuschten nicht verschließen. So manches Team ist mit großen Hoffnungen in den hohen Norden gereist und musste am Ende mit ansehen, wie andere die Siegeslorbeeren ernteten.

Woran es im Einzelfall lag, müssen die Mannschaften selbst analysieren, aber es sei daran erinnert: Skat ist zwar ein Geschicklichkeitsspiel, aber auf kurze Distanz braucht es auch Glück in Form von Buben und Assen. Wen diese in Schwerin gemieden haben, sollte den Kopf nicht in den Sand stecken. Köln hat vor Ort schon mächtig Werbung für die nächste Deutsche Meisterschaft in der Domstadt gemacht. Und da wird wieder bei null begonnen.

Die Königsklasse

Bleibt noch die Königsklasse, die Meisterschaft in der 1. Bundesliga. In ihr begegnete sich die Creme der Creme der Skatspielerszene und lieferte sich wie jedes Jahr einen harten Kampf um die Positionen. Dass dabei weitgehend exzellenter Skatsport geboten wurde, versteht sich von selbst, dass die Atmosphäre von gegenseitigem Respekt geprägt war, ebenfalls.

Zu Beginn wurde das Turnier überraschend von zwei Teams der Gruppe Mitte angeführt, dem SC 79 Osterode und dem SC Kaufungen, die wohl kaum jemand auf der Rechnung hatte, wenn es galt, die Favoriten auf den Meistertitel zu benennen. Dagegen hatten hoch gehandelte Mannschaften wie Millenium oder das Zehnacker Team mit 0:6 einen krachenden Fehlstart hingelegt.

Die Titelverteidiger, die drei Mal in Folge Meister gewordenen Forellen Asse, mussten in der zweiten Serie das gleiche Missgeschick hinnehmen und hatten, nachdem sie in der ersten Serie auch schon zwei Punkte liegen ließen, nun kaum noch Chancen, ihren Titel ein drittes Mal zu verteidigen. Gleiches galt auch für das Zehnacker Team, den letztjährigen Vizemeister, der sich ebenfalls mit 4:8 Punkten im hinteren Mittelfeld wiederfand. Die erfolgsverwöhnten Berliner sollten am Ende die wohl größte Enttäuschung des Turniers werden. Als Mitfavoriten gestartet, landeten sie nach sechs Serien auf dem drittletzten Platz.

Zur Halbzeit, also am Ende des ersten Tages, waren die Außenseiter von Kaufungen und Osterode immer noch ganz vorne, überholt nur von den Euroskatern aus Berlin. Die zweimaligen Meister der jüngeren Vergangenheit hatten mit ihrem Durchmarsch in der Bundesliga Ost bereits angedeutet, dass sie nach zwei nicht so erfolgreichen Jahren wieder zu den heißen Anwärtern auf den Titel zu zählen waren.

Das sollte sich auch in der ersten Serie des zweiten Tages nicht ändern. Zwar mussten die Euroskater die Führung an Kaufungen abgeben, die einmal mehr ein souveränes 6:0 hinlegten, aber als punktgleicher Zweiter hatten sie nach wie vor alle Chancen. Heimlich, still und leise hatte sich jedoch als weiterer Favorit Millenium nach dem Fehlstart in der Spitze zurückgemeldet. Mit 18:0 Punkten in Folge waren sie schon auf den dritten Platz vorgerückt.

Und damit wollten sich die Süddeutschen offenbar noch lange nicht zufrieden geben. Denn in der fünften Runde schafften sie das vierte zu Null hintereinander und übernahmen mit zwei Punkten Vorsprung die Führung. Den zweiten Platz behaupteten trotz eines 2:4 die Kaufunger, gefolgt von einer weiteren Mannschaft der Gruppe Mitte, der Wundertüte Hannover, die mit ihrem 6:0 in der zweiten Gruppe die Sahne abschöpften. Der vierte Trupp, der die erste Gruppe komplettierte, in der fast immer der Meister ausgespielt wird, war das Skatropoly Skat.com Team, die allerdings zwei weitere Wertungspunkte Rückstand hatten.

Den heiß begehrten Titel in der Königsklasse konnte Millenium erringen.

Doch bevor wir zur Entscheidung in der letzten Serie kommen, sollte die Geschichte der Euroskater zu Ende erzählt werden. Denn sie erlitten das gleiche Schicksal wie die Münsteraner im Liga-Cup. Nach vier Serien in Führung liegend, mussten sie mit zwei 0:6 Serien alle Hoffnungen auf eine vordere Platzierung begraben. Am Ende sprang nicht mal ein Geldpreis raus. Das ist nach so einem Turnierverlauf schon bitter.

Nun jedoch zum Showdown um den Meistertitel. Die Konstellation an den Tischen 1 – 8, also in der ersten Gruppe, war insofern besonders spannend, als der Viertplatzierte Skatropolis zwar vier Wertungspunkte Rückstand, aber die meisten Spielpunkte aller Mannschaften hatte. Bei Punktgleichheit würden sie also die anderen Teams überflügeln können. Und das sollte noch eine wichtige Rolle spielen.

Denn das Skatropolis Team legte einen Bombenstart in die letzte Runde hin. Nach zwei Dritteln der Listen lagen sie uneinholbar vorne. Sie konnten jedoch nur Meister werden, wenn Millenium nicht den zweiten Platz in der Gruppe belegen würde. Diese waren jedoch auf Kurs für die benötigten vier Wertungspunkte. Über das, was nun folgte, bin ich aus Mangel an Beweisen (obwohl es erwiesen ist) leider gezwungen zu schweigen. Deshalb kürze ich meine Ausführungen ab, indem ich euch nur noch mitteile, dass – obwohl es am Ende noch mal knapp um die vier Punkte wurde – die Konstellation so blieb.

Herzlichen Glückwunsch dem neuen Deutschen Meister Millenium

Sie waren schon so oft nah dran gewesen, nur für den ganz großen Wurf hatte es nie gelangt. Und ausgerechnet in einem Jahr, in dem nach der ersten Liste schon fast alles vorbei zu sein schien, klappt es mit dem Titel. Dieser Sieg war nicht nur verdient, er war überfällig. Wer über Jahre nachweist, dass er zur Spitze gehört, muss irgendwann auch mal die Früchte ernten.

Mit einem mit gewaltigem Schlussspurt sicherten sich die Sachsen Tigers com den letzten Platz auf der Treppe. Die junge Mannschaft aus dem Osten Deutschlands beweist seit Jahren, dass, allen Unkenrufen zum Trotz, Skat eben doch kein aussterbender Denksport alter Männer ist. Dafür sei auch ihnen herzlich gratuliert.

Die Einzelmeisterschaft

So mancher spürte noch die Nachwirkungen der letzten zwei Skattage plus der Feier- oder Trauerlichkeiten – auch Misserfolge wollen schließlich weggespült werden – in den Knochen, da galt es schon den nächsten Wettbewerb in Angriff zu nehmen. Das Wochenende bot einigen die Chance auf Wiedergutmachung, andere wollten ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben und wieder andere, die entweder in keiner Mannschaft spielen oder ihre Teamkameraden nicht zu einer Teilnahme an den Mannschaftswettbewerben überreden konnten, nahmen erst jetzt den Kampf auf.

Insgesamt 899 Skatfreunde fanden sich am Samstag um 9.00 Uhr in der Kongresshalle ein, um in sechs Serien nach Ruhm, Ehre und einem der zahlreichen Geldpreise zu streben. Die meisten aber wollten – bei allem Streben nach Erfolg – vor allem in angenehmer Atmosphäre Spaß mit Gleichgesinnten haben. Und, so viel vorweg, zumindest dieser Wunsch dürfte sich für die weit überwiegende Mehrheit erfüllt haben. Uns sind weder größere Zwischenfälle bekannt noch hatten wir den Eindruck, dass sich die Schiedsrichter vor Arbeit kaum retten konnten.

Deshalb können wir uns zügig den sportlichen Entscheidungen zuwenden. Die Meisterschaft begann mit einem absoluten Novum. Die ersten beiden Serien sahen ein-und-den-selben Spieler als Seriensieger. Gerhard Riedel schaffte das Kunststück, nach 2119 Pkt. gleich noch mal 1871 Pkt. nachzulegen. Und das, nachdem er schon mit Millenium in der Mannschaft triumphiert hatte. Es muss wohl nicht betont werden, dass er sich damit in die Position des Top-Favoriten gespielt hatte.

Die fünf Seriensieger werden vom neuen Präsidenten Andreas Glatte (li.) und den Vize Walter Schneider und Thomas Munzert (re.) eingerahmt

Die Plätze in der ersten Serie belegten Heinz Reif und Dr. Thomas Raddatz, in der zweiten Serie waren es Klaus Döbele und Jörg Hübel. Ab der dritten Serie wurde gesetzt. Den Seriensieg sicherte sich Elmar Luttermann vor unserer Alexandra Raschke (super Alex!) und Hans Georg Bender. Durch seine 1948 Pkt. übernahm Elmar Luttermann auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Die Führung aber konnte Gerhard Riedel mit weiteren 1362 Pkt. sogar noch ausbauen.

Zum Abschluss des ersten Tages durfte sich Janny Herzog über die zweite 2000er Serie des Turniers freuen. Nach seinen 2010 Pkt. war er sehr glücklich, seinem ersten Impuls, nach zwei Serien nach Hause zu fahren, nicht nachgegeben zu haben. Es folgten Erwin Kröhle und Peter Helbeck. Die Gesamtwertung wurde wieder enger, da Elmar Luttermann den ersten Tisch deutlich dominierte. Mit Bernd Möckel und Werner Hainke rückten zwei weitere äußerst respektable Spieler dem Führenden auf die Pelle. Und wir dürfen auch die beste Dame nicht vergessen. Kieu-Nhi Elsen hatte auf Platz fünf bereits 5481 Pkt. beisammen.

Die erste Serie am zweiten Tag brachte einen alten Bekannten nach vorne. Ari Burgers, der schon in Rotenburg Deutscher Einzelmeister gewesen war, setzte sich mit seinem Seriensieg mit 2086 Pkt. auch in der Gesamtwertung an die zweite Stelle. Josef Zens reichten 2044 Pkt. somit nur zum ersten Verfolgerplatz in der Serie vor Karlfried Gorrenz. Die Führung aber hatte Gerhard Riedel wieder auf über 500 Pkt. ausgebaut.

Sollte es bei dieser Meisterschaft einen Start-Ziel-Sieger geben? Realistisch betrachtet war mit Ari Burgers nur ein ernsthafter Verfolger übrig geblieben. Und auch auf diesen war der Vorsprung komfortabel, bedenkt man, dass beide auch noch an einem Tisch saßen. Denn so konnte Gerhard Riedel stets auf veränderte taktische Situationen reagieren, was die Verwaltung eines großen Vorsprungs natürlich leichter macht.

Doch bevor wir den Ausgang bei der Gesamtwertung auflösen, sollen die Seriensieger der letzten Serie noch ihre Würdigung bekommen. Es gewann Uwe Schoppert vor Thomas Kraft und Rainer Seidel. Allerdings konnte keiner der drei damit ins Titelrennen eingreifen. Den Titel des Deutschen Einzelmeisters sicherte sich erwartungsgemäß und mit deutlichem Vorsprung Gerhard Riedel. Er ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Herzlichen Glückwunsch dem neuen Deutschen Meister Gerhard Riedel

Den zweiten Platz verteidigte Ari Burgers, der den ersten Tisch zwar gewann, aber mit 1077 Pkt. nicht ernsthaft am Thron des Siegers rütteln konnte. Auf den dritten Platz schob sich noch Friedrich Wittfoth, der an Tisch vier 1590 Pkt. erzielte und damit Elmar Luttermann und Janny Herzog auf die Plätze verwies. Sie durften sich dennoch über ein tolles Turnier mit einer super Platzierung freuen.

Damen, Jugend und Senioren

Bei den Seniorinnen schlug sich Helga Goes als Meisterin besonders wacker

Die beste Dame blieb die schon nach Tag eins führende Kieu-Nhi Elsen. In der Gesamtwertung büßte sie nach einem eher mäßigen zweiten Tag zwar 25 Plätze ein, aber für den Titel bei den Damen reichten ihre 7054 Pkte. allemal. Den zweiten Platz ergatterte Alexandra Bauer vor Gisela Gören. Auch sie bewiesen mit ihren überzeugenden Leistungen, dass der Skatsport schon lange keine Männerwirtschaft mehr ist.

Die Besten bei den Senioren spielten auch in der Gesamtwertung eine herausragende Rolle. Von li. na. re.: Helmut Dankenbring, Friedrich Wittfoth, Walter van Stegen

Auch die besten Jugendlichen zeigten mit ihren Ergebnissen auf, dass sie durchaus schon mit den Erwachsenen mithalten können. Das ist beim Skatsport, bei dem Erfahrung erwiesenermaßen eine große Rolle spielt, überaus bemerkenswert. Deutscher Jugendmeister wurde mit 6497 Pkt. Philipp Moldenhauer, der schon in früheren Jahren nachgewiesen hat, dass in ihm ein Riesentalent nachwächst. Und auch von den Nächstplatzierten werden wir hoffentlich noch viel in der Zukunft hören. Den zweiten Platz belegte Dan Reder vor Tim Böttcher.

Über viel Erfahrung verfügen unsere Seniorinnen und Senioren. Und dass sie davon trefflich Gebrauch zu machen wissen, beweisen sie Jahr für Jahr aufs Neue. Den Sieg bei den Seniorinnen sicherte sich in Schwerin Helga Goes mit 6499 Pkt. ganz knapp vor Renate Hübner und Jaqueline Schmidt.

Bei den Herren der Schöpfung triumphierte dieses Jahr Friedrich Wittfoth, der bekanntlich auch in der Gesamtwertung als Dritter auf der Treppe zu finden war. Auch die nach ihm Platzierten Walter van Stegen und Helmut Dankenbring hatten als sechster und siebter der Gesamtwertung eindrucksvoll nachgewiesen, dass sich die jüngeren Spieler gewaltig strecken müssen, um an ihnen vorbeizukommen.

Nicht zum ersten Mal machte der neue Deutsche Jugendmeister Philipp Moldenhauer nachhaltig auf sich aufmerksam Die besten Damen machten eine ausgesprochen gute Figur. Von li. na. re.: Gisela Gören, Kieu-Nhi Elsen, Alexandra Bauer Die Besten der Gesamtwertung: Der Sieger Gerhard Riedel schart die Nächstplatzierten Ari Burgers und Friedrich Wittfoth um sich